In diesem Abschnitt benutzen wir den Timer-Baustein 555 und erzeugen Frequenzen im hörbaren Bereich. Anschließend werden die Frequenzdaten mit der BASIC Stamp weiter bearbeitet.
Zuerst wird mit dem 555-Timerbaustein eine Impulsfolge erzeugt und über das Oszilloskop sichtbar gemacht. Mit Hilfe zweier Potenziometer werden die Frequenz und das Tastverhältnis verändert. An den Ausgang des Timerbausteins wird ein Piezo-Lautsprecher angeschlossen (optional) und es werden die Signale mit Hilfe eines Oszillographen angeschaut.
Das 555 Timer IC | |
Material |
1x Board of Education mit BASIC Stamp 1x PicoScope USB-Oszilloskop 2x Widerstand 100kOhm 1x Piezo-Lautsprecher (optional) 1x 555 Timer-IC 1x 10µF Elektrolytkondensator 1x 0,1µF keramischer Kondensator 2x Widerstand 2kOhm div. Steckdrähte |
Die hier angegebenen Bauteile werden nicht alle gleichzeitig benötigt. Einzelne Kondensatoren und Widerstände werden erst später bei einem weiteren elektrischen Schaltkreis mit einbezogen.
Beim Aufbau der Schaltung ist darauf zu achten, dass der Elko gepolt ist. Die kürzere Elektrode eines Elkos ist immer mit einem "-"-Symbol versehen und muss seitenrichtig in die Schaltung eingebaut werden. Andernfalls wird die Schaltung und/oder der Kondensator beschädigt. Ein keramischer Kondensator ist ungepolt.
Abb. 1 zeigt das Schaltsymbol des Timer-IC 555 und die Anschlussbelegung des Bausteins. Damit die Verdrahtung fehlerfrei ist, achte auf das Markierungszeichen auf dem IC. An ihm orientiert sich die Pinbelegung in Abb. 1.
Mit dem folgenden Schaltungsaufbau wird eine stetige Impulsfolge erzeugt. Am Ausgang des Timers ist ein Piezo-Lautsprecher angeschlossen (optional) und mit den beiden variablen Widerständen Poti A und Poti B lassen sich die Frequenz und das Tastverhältnis verändern.
Die in der Schaltskizze mit nc benannten Anschlüsse stehen für "not connected"; eine übliche Bezeichnung in Schaltplänen für Anschlüsse, die ohne weitere elektrische Verbindung bleiben. Die beiden Potenziometer werden hier als variable Widerstände benutzt, deshalb bleibt eine Elektrode unbeschaltet.
Astabiler Multivibrator mit 555 Timer IC | |
Aufgaben |
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Die Frequenz berechnet sich nach dem Datenblatt des 555 Timer ICs über die Formeln
für die Frequenz am Ausgang. Dabei sind
C Kapazität des Elektrolytkondensators
RA Widerstand am Potenziometer A
RB Widerstand am Potenziometer B
Die Pulsweiten für den HIGH und LOW Signalanteil ergeben sich aus
Mit den beiden Potenziometern lassen sich die Frequenz und das Tastverhältnis der Wellenform bei astabilen Multivibrator verändern.
Poti B beeinflusst direkt den Zeitanteil des LOW-Signals. Indirekt beeinflusst es auch den Zeitanteil der auf HIGH liegt. Mit Poti A beeinflusst man entsprechend den HIGH-Anteil des Signals und indirekt den LOW Anteil.
Oszillogramme | |
Aufgabe |
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Oszillogramme | |
Aufgaben |
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Im folgenden Versuch werden wir mit einem Programm arbeiten, das die Frequenz einer Rechteckimpulsfolge bestimmt. Die BASIC Stamp ist bereits mit allem ausgerüstet, um Frequenzen zu bestimmen und zusammen mit dem PBASIC Befehl count sollte das ein Kinderspiel sein.
Die BASIC Stamp erhöht den Zähler, sobald die Eingangsspannung einen Schwellenwert von 1,4V zweimal übersteigt. Dadurch lassen sich die Frequenzen periodischer Signale wie zum Beispiel einer Pulsfolge, Dreieck- oder Sinuswelle sehr leicht bestimmen. Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht noch einmal, warum zwei Schwellenwertüberschreitungen notwendig sind. Die Zeit, in der sich eine Wellenform wiederholt, bezeichnet man als Periode oder Zyklus. Anhand der Abbildung erkennt man, dass der Schwellenwert zweimal pro Periode erreicht und über- bzw. unterschritten wird.
Einfacher Frequenzzähler | |
Material |
wie in Übung 2 (astabiler Multivibrator). Poti A wird gegen zwei in Reihe geschaltete 2kOhm Widerstände ausgetauscht und der Elektrolytkondensator von 10µF wird gegen einen keramischen Kondensator von 0,1µF ausgetauscht. |
Aufgaben |
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Schaltungsaufbau eines einfachen Frequenzzählers
Das Programm Frequenzzaehler.bs2
Gezeigt werden in den folgenden beiden Abbildungen die Terminalausgaben für den kleinsten und den höchsten gemessenen Frequenzwert der Schaltung. Die Überprüfung mit dem Oszilloskop sollte die im Terminal angezeigten Werte gut bestätigen.
Die mit dem Potenziometer eingestellten verschiedenen Frequenzen lassen sich mit dem modifizierten Programm Frequenzzaehler_2.bs2 als Daten im RAM der BASIC Stamp abspeichern.
Frequenzen aufzeichnen | |
Aufgaben |
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Das Programm frequenz_zaehler_2.bs2
Darstellung der Aufzeichnungswerte im Terminalfenster
Wie arbeitet das Programm?
In diesem Programm wird ein Feld f deklariert, das 10 Speicher vom Typ Word im RAM-Bereich der BASIC Stamp reserviert, in dem die 10 im Sekundentakt gemessenen Daten abgelegt werden.
f VAR Word(10)
Die Laufvariable n wird bei jedem Schleifendurchlauf um eins erhöht; gleiches gilt für den Feldindex. Mit dem Start wird der erste Wert in das Arrayelement f(0) geladen, der zweite in das Feldelement f(1) und der letzte in f(9).
In gleicher Weise ist die Terminalausgabe strukturiert.