Die Prinzipschaltung dieses Verstärkers zeigt Abb. 1.
Halten wir die Ergebnisse für einen invertierenden gegengekoppelten Verstärker fest:
Zur Aufnahme der Verstärkerkennlinie wird wieder der uA741 genommen. Die Beschaltung ist ähnlich der für den nicht-invertierenden Verstärker.
Als Versorgungsspannung werden +/- 12V aus dem Batteriepack und für die Widerstandswerte R1 = 1kOhm, R2 = 100kOhm sowie R0 = 10kOhm genommen. Die Verstärkerkennlinie wird punktweise mit dem Oszilloskop aufgenommen. Dazu wird als Energiequelle ein 9V-Batterieblock mit einem Spannungsteiler aus 10kOhm und einem Potenziometer von 1kOhm gewählt.
Aufnahme der Verstärkerkennlinie eines invertierenden Verstärkers |
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Aufgaben |
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Versuchsdurchführung |
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Oszillogramm für einen Messpunkt: Ue = 106,1mV liefert eine Ausgangsspannung Ua = -10,27V
Das Ergebnis einer Messung an einem uA741 - ohne Kompensationseinstellung - zeigt die folgende Abbildung. Der positive Spannungsteil wurde nicht mit aufgenommen, ist aber entsprechend leicht auszuführen.
Ein uA741 arbeitet nach Datenblatt stabil im Versorgungsspannungsbereich von +/-5V bis +/-15V. Legt man drei verschiedene Versorgungsspannungen an
+/-6V (2x 4x1,5V Batteriehalterung),
+/- 9V (2x9V Batterieblock) und
+/-12V (2x 8x1,5V Batteriehalterung)
und gibt über einen Funktionsgenerator an den Eingang eine tonfrequente Wechselspannung, können anschließend auf dem Oszilloskop Eingangs- und Ausgangsspannung abgelesen werden. Alle drei Messungen zeigen, dass die Verstärkung unabhängig von der Versorgungsspannung ist.
Die Verstärkerschaltung aus Abb. 6 wird mit einem Funktionsgenerator angesteuert. Gewählt wird zunächst eine Sinusschwingung mit Frequenzen von ca. 500Hz, 1kHz, 100kHz, ... und anschließend eine Rechteckspannung. In den Oszillogrammen ist gut zu erkennen, dass die Verstärkung erst im oberen Frequenzbereich abnimmt; gleiches gilt auch für die Rechteckspannung.
Verschiedene Oszillogramme aus der Messreihe
Die Phasenverschiebung in Abb. 7 zwischen Ein- und Ausgangssignal ist gut zu erkennen. Die Spannungslineale erfassen die Amplituden des Ein- und Ausgangssignals. Die Werte sind in der Lineallegende bzw. unten rechts in Abb.7 abzulesen.
Frequenz des Funktionsgenerators: 484,6Hz
Eingangssignal (rot): 583,5mV
Ausgangssignal (blau): 1,264V.
Als Verstärkungsfaktor ergibt sich: 2,17. Voreingestellt ist am OPV ein Wert von 2,2.
Es ist deutlich zu erkennen, dass die Phasenverschiebung zwischen Ein- und Ausgangssignal sich gegenüber dem Vorversuch verändert hat. Die Amplitudenwerte beider Signale lassen sich in der Lineallegende ablesen:
Frequenz des Funktionsgenerators: 532,7kHz
Eingangssignal (rot): 841,4mV
Ausgangssignal (blau): 575,1mV
Als Spannungsverstärkung ergibt sich ein Wert kleiner als 1.
Bei einer Rechteckspannung sieht man sehr deutlich die Phasenverschiebung von 180° zwischen Ein- und Ausgangssignal. Die Rechteckimpulse werden selbst bei 20kHz und höher nicht verformt, obwohl sie ein sehr oberwellenreiches Spektrum besitzen. Die Amplitudenwerte beider Signale lassen sich wieder in der Lineallegende ablesen:
Frequenz des Funktionsgenerators: 1,061kHz
Eingangssignal (rot): 600,4mV
Ausgangssignal (blau): 1,294V
Als Spannungsverstärkung ergibt sich ein Wert von 2,16. Eingestellt ist ein Wert von 2,2.
Ist R1 identisch R2 und der Generatorinnenwiderstand gegenüber R1 vernachlässigbar, dann ist UA = - UE. Verstärker dieser Art nennt man Invertierer oder Phasenumkehrstufe.
Legt man an den Eingang das Sinus-Signal eines Funktionsgenerators, kann man die Wirkungsweise im Oszillogramm gut beobachten. Abb. 11 zeigt Ein- (rot) und Ausgangssignal (blau) eines Invertierers. Die Spannungsverstärkung ist 1 und beide Signale sind um 180° gegeneinander phasenverschoben.