Das Thema Prozesssteuerung wendet sich an Personen, die bereits Programmier-Erfahrungen mit der BS2 haben. Hilfreich sind auf jeden Fall Vorkenntnisse aus den Übungen zur BASIC Stamp.
Schulkentnisse aus der Elektrizitätslehre der 9. bzw. 10. Jahrgangsstufe sind zwingend notwendig.
Einführung
Produktionsprozesse unter Kontrolle zu haben, ist u.a. eine Grundvoraussetzung für anhaltende Produktqualität. Prozesssteuerung spielt dabei eine zentrale Rolle.
Sie ist bei Einzel-, Serien- oder Massenfertigung sinnvoll, auch wenn die Herangehensweise je nach Fertigungsprozess unterschiedlich sein kann.
Mit dem sorgfältigen Steuern ihrer Prozesse verfolgen Unternehmen unter anderem folgende Ziele:
Das Thema „Prozesssteuerung“ ist hier in acht Kapitel gegliedert, die aufeinander aufbauend gestaltet sind. Es werden Softwareanwendungen zur Überwachung und Steuerung BS2-basierter Schaltungen entwickelt. Unterstützt werden die Anwendungen durch die kostenfreie Software StampPlot bzw. das Nachfolgeprodukt MakerPlot (30d free trial version), einer mehrkanalfähigen Software, mit der Eingangs- und Ausgangszustände überwacht und verglichen werden können, um die Dynamik eines Steuersystems besser verstehen zu können. Ich werde in allen Übungen ausschließlich das Programm MakerPlot verwenden.
Für die Überwachung und Datenerfassung der vorgestellten Projekte lassen sich auch virtuelle Bedienelemente (Messgeräte, Drucktasten, Schieberegler, Textfelder etc.) verwenden.
Die in allen Experimenten benötigte Hardware zur Simulation der Prozesse wurde auf ein absolutes Minimum reduziert. Die eingesetzte Sprache ist BASIC.
Voraussetzungen für die Bearbeitung dieses Themas
Hardware: Board of Education mit einer BASIC Stamp2, Schaltnetzteil 9V/0,8 A. USB-Kabel
1 (Theorie) - Flussdiagramme zur Darstellung von Prozessabläufen
Ein Flussdiagramm ist eine grafische Darstellung von Schritten und Entscheidungen, die verwendet werden, um zu einem logischen Ergebnis zu gelangen. Es kann verwendet werden, um Managemententscheidungen, Entscheidungen zur Systemfehlerbehebung oder Entscheidungen zu anderen Prozessabläufen zu treffen. Die Schritte sind genau definiert und beinhalten Ergebnisse. Die dazu verwendeten (häufigsten) Symbole sind in der folgenden Tabelle 1 aufgelistet.
Die einzelnen Blöcke werden mit Linien verbunden, die den Informationsfluss beschreiben.
Übung 1 – Ein Duschbad nehmen
Übung 1 - Ein Duschbad nehmen | |
Aufgabe | Beschreibe mit eigenen Worten anhand des vorliegenden Flussdiagramms, was im Einzelnen passiert. |
Flussdiagramm
Lösung
NEIN, dann prüfe,
NEIN, dann lasse weiter Wasser einlaufen.
Eine Entscheidung kann auf zwei verschiedene Weisen getroffen werden:
Es gibt viele Prozesse, bei denen eine Variable/Größe nicht gesteuert, sondern eine Abfolge von Ereignissen gesteuert werden muss. Dieser sequentielle Prozess oder Batch-Prozess kann ereignisbasiert, zeitbasiert oder eine Kombination aus beidem sein.
In Übung 2 wird eine einfache Schaltung aufgebaut, mit der die Prinzipien des sequentiellen Ablaufs experimentell veranschaulicht werden.
Übung 2 – Sequentieller Ablauf und Codierung in PBASIC
In dieser Übung wird eine einfache Schaltung aufgebaut, mit der die Prinzipien des sequentiellen Ablaufs experimentell veranschaulicht werden.
Übung 2 – Sequentieller Ablauf und Codierung in PBASIC | |
Material |
|
Aufgabe |
|
Schaltskizzen
Flussdiagramm
Das Programm SimpleSequentialProgram.bs2
Wie arbeitet das Programm SimpleSequentialProgram.bs2
Die Codierung der vier vorgegebenen Schaltungen, denen bestimmte Abschnitte im Flussdiagramm entsprechen, wird durch Kommentarzeilen im Programm deutlich hervorgehoben.
Dem Ausführungsteil „Messe den Fotowiderstand“ entsprechen bei der BASIC-Codierung drei Programmzeilen, während im Flussdiagramm nur der Prozess beschrieben wird.
Flussdiagramme visualisieren Programmabläufe bzw. Prozesse und beschreiben sehr genau die dazu notwendigen Aktionen. Mit Hilfe von PBASIC, der Programmiersprache für die BS2 lassen sich diese Prozesse dann direkt an den Controller übergeben.
Mit einer
eine Abbruchbedingung einbauen kann.
Programme lassen sich in Teilprogramme zerlegen, die über den Befehl
Das nachfolgende Flussdiagramm soll in einen Programmcode für die BS2 übersetzt werden. Die Schaltung aus Übung 2 wird nicht verändert.
Übung 3 - Vom Flussdiagramm zur Codierung
Übung 3 - Vom Flussdiagramm zur Codierung | |
Material |
|
Aufgaben |
|
Flussdiagramm
Das Programm zu Übung 3
2 - Vordefinierte Prozesse mit Unterprogrammen
Je mehr Prozesse in einem Flussdiagramm auftauchen, umso größer und komplexer wird es; das gilt dann auch für das Programm selbst. In der vorherigen Übung 3 wurden alle Prozesse aus dem Hauptprogramm heraus ausgeführt.
Werden die Prozesse komplexer und umfangreicher, dann sollte man die Prozesse in Teilprozesse zerlegen und dadurch das Programm insgesamt übersichtlicher gestalten. Das Hauptprogramm ruft nur noch die übergeordneten Prozesse auf, die dann in Unterprogrammen ausgeführt werden.
Das nachfolgende Flussdiagramm beschreibt einen solchen Vorgang, in dem einzelne Prozesse in Teilprozesse zerlegt sind.
Übung 4 - Lichtalarm
Übung 4 - Lichtalarm mit Unterprogrammen | |
Material |
|
Aufgaben |
|
Eine mögliche Programmlösung