Eine Halbleiterdiode besteht aus einem n- und einem p-dotierten Material (meistens Silizium), das den Strom nur in einer Richtung leitet. Die Berührungsstelle beider Materialien bestimmt das Verhalten der Diode. Im unbeschalteten Zustand bildet sich dort durch Diffusion von Ladungsträgern eine Verarmungszone freier Ladungsträger aus; dieser Bereich wird auch Sperrzone oder Raumladungszone genannt.
Das elektrische Feld E, das sich in der Raumladungszone aufbaut, erzeugt einen Driftstrom, der dem Diffusionsstrom zwischen dem n- und p-Material entgegenwirkt. Es stellt sich ein Gleichgewichtszustand ein.
Mit dem Anlegen einer äußeren Spannung ändert sich das Verhalten. Es gibt zwei Möglichkeiten der Beschaltung:
Im ersten Fall wird sich die Verarmungszone vergrößern, da die freien Ladungsträger vom Pluspol und die Defektelektronen vom Minuspol der Energiequelle angezogen werden. Mit jeder Änderung der Spannungsgröße werden sich Diffusions- und Driftstrom verändern und nach einer gewissen Zeit wieder einen Gleichgewichtszustand herstellen. Der Driftstrom nimmt zu. Ein nennenswerter Diffusionsstrom durch den np-Halbleiter findet nicht statt; dies ist der sogenannte Sperrfall.
Im zweiten Fall drängen freie Ladungsträger in die Verarmungszone, die verkleinert wird; der Diffusionsstrom nimmt kräftig zu. Wir sprechen vom sogenannten Durchlassfall.
Schaltzeichen Diode
Für den Aufbau elektronischer Schaltungen ist die Kenntnis der Daten und Kennlinien der verwendeten Halbleiter notwendig. Diese Informationen erhält man aus dem Internet über die Datenblätter der Hersteller, vorausgesetzt, man kennt die Typbezeichnung des Bauteils. Ist dies nicht der Fall, muss eine Kennlinie aufgenommen werden, um das elektrische Verhalten in einer Schaltung einschätzen zu können.
Aufnahme einer Diodenkennlinie | |
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Aufgaben |
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Schaltungsaufbau
Das Programm Dioden_Kennlinie.ino
Die Messungen mit dem INA219-Modul ergeben für eine Si-Diode vom Typ 1N4143 und eine Ge-Diode vom Typ AA118 die unten dargestellten Kennlinien. Die Kennlinie der Ge-Diode ist in blauer Farbe wiedergegeben. Ausgewertet und graphisch dargestellt wurden die Daten mit Hilfe des Programms Excel.
Dioden werden u.a. in Netzteilen verwendet um Wechselstrom in Gleichstrom zu wandeln. Schaltet man im Sekundärkreis eines Transformators eine Diode in Reihe zu einem Widerstand, der stellvertretend steht für eine Last, dann lässt die Diode von der Wechselspannung nur eine Halbwelle durch. Wir werden nicht mit 230V Netzspannung arbeiten (Lebensgefahr).
Die in dieser Übung benutzte Schaltung ist fest verdrahtet auf einer Platine mit einem Nf-Übertrager 1:1 mit 2-Kammer Wicklung und einem Frequenzbereich von 50Hz bis 10kHz, die einzelnen Bauteile lassen sich aber auch auf einem Steckbrett aufbauen. Auf der Primärseite des Übertragers wird ein Frequenzgenerator angeschlossen. Damit ähnelt das Schaltbild sehr stark einer Einweg-Gleichrichterschaltung im Wechselstromkreis.
Einweggleichrichter | |
Material |
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Aufgabe |
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Die Schaltung
Wie arbeitet die Schaltung?
Zur Erklärung teilen wir die Wechselspannung in die positive und negative Halbwelle auf. In der nachfolgenden Zeichnung wird die positive Halbwelle (rot) mit einem + Zeichen und die negative Halbwelle (grün) mit einem - Zeichen symbolisiert.
Betrachtung für die positive Halbwelle
Die Anode ist positiv vorgespannt gegenüber der Kathode; damit arbeitet sie in Durchlassrichtung. Ab einer Schwellspannung von ca. 0,7 Volt fließt ein nennenswerter Strom durch die Diode und den Widerstand und ruft dort einen entsprechenden Spannungsabfall hervor.
Betrachtung für die negative Halbwelle
Die Anode ist negativ vorgespannt gegenüber der Kathode, die damit in Sperrrichtung betrieben wird. Es fließt kein nennenswerter Strom mit der Folge, dass der Spannungsabfall über dem Widerstand gegen Null geht.
Oszillogramm für den Durchlassfall
Bei der Brückengleichrichterschaltung werden jeweils zwei in Reihe liegende Dioden parallel geschaltet. Die Wechselspannung wird zwischen den in Reihe liegenden Dioden eingespeist. Das Prinzip zeigt Abb. 10.
Brückengleichrichter | |
Material |
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Aufgabe |
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Die Schaltung
In dieser Übung arbeiten wir wieder mit einem Übertrager, der stellvertretend für einen Netztrafo steht. Das fertig aufgebaute Modul zeigt Abb. 11.
Wie arbeitet die Schaltung?
Bei der Betrachtung geht man wieder von der positiven und negativen Halbwelle der Wechselspannung aus. Die nachfolgenden beiden Abbildungen zeigen den Stromverlauf durch die Dioden während der positiven und während der negativen Halbwelle. Der Strom durch den Lastwiderstand ändert seine Richtung dabei nicht; es liegt ein Gleichstrom vor.
Oszillogramm für eine Graetz-Schaltung